Advent 5: Gott ist viel reiner, als du denkst! ...

Donnerstag, 5. Dez. 2013. Eine der schlagendsten und atemberaubendsten Dinge über Gott ist seine Reinheit. Worum geht es? Hast du eine Vorstellung von Reinheit, von Heiligkeit, darüber, wie Gott ist?

Gott ist heilig …

Kürzlich habe ich versucht, Gottes Reinheit irgendwie zu beschreiben. Wie finden wir Worte, sie in etwa einzufangen? Ich habe ein Bild eines kleinen Kindes gefunden, eines Jungen von etwa einem Jahr, der mich anlachte. Ich dachte: das fängt eines der Gesichtszüge Gottes ein. Er hat keine arglistigen Gedanken in seinen Augen. Er plant nicht, dich zu verletzen. Er ist noch nicht einmal egoistisch - er ist zu jung dazu. Er ist einfach da, und kommt dir mit offenen Augen und einem offenen Mund entgegen. Er ist, soweit wir diese Wort nutzen können, rein!

Gott ist ein wenig so. Natürlich ist Gott intelligent - wieder ein Wort, das viel zu schwach ist, um die Weisheit des Höchsten einzufangen. Aber Gott kommt nicht mit argen Absichten zu uns. Er kann extrem gefährlich sein, wenn sein Zorn sich gegen Gewalt, gegen Ignoranz, gegen das Böse richtet. Aber das ist nicht seine Haupteigenschaft, wenn es um seinen Charakter geht.

Im ersten Buch der Könige 19 hören wir die Geschichte des Propheten Elia, der Gott treffen wollte. Hier ist, was geschah:

11 Der Herr sprach: Geh heraus und tritt hin auf den Berg vor den HERRN! Und siehe, der HERR wird vorübergehen. Und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, kam vor dem HERRN her; der HERR aber war nicht im Winde. Nach dem Wind aber kam ein Erdbeben; aber der HERR war nicht im Erdbeben. 12 Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der HERR war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Sausen. 13 Als das Elia hörte, verhüllte er sein Antlitz mit seinem Mantel und ging hinaus und trat in den Eingang der Höhle. Und siehe, da kam eine Stimme zu ihm und sprach: Was hast du hier zu tun, Elia?

Wie Jesus reagiert …

Wenn wir die Heiligkeit Gottes erkunden wollen, dann sollten wir studieren wie Jesus agiert und wie er reagiert. Er ist Gott, der bei uns lebt. Er ist der ewige Herr, der ein Mensch unter uns wurde. Die Art, wie er mit Menschen spricht, die Art wie er reagiert, spiegelt wider wie Gott ist.

Ich mußte viel an diese Geschichte denken, in der eine Frau Ehebruch begangen hatte. Die anderen waren da, sie zu steinigen. Sie hatte ein ernstes Verbrechen begangen. Aber Jesus schrieb auf den Boden (Johannes 8).

1 Jesus aber ging zum Ölberg. 2 Und frühmorgens kam er wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm, und er setzte sich und lehrte sie. 3 Aber die Schriftgelehrten und Pharisäer brachten eine Frau, beim Ehebruch ergriffen, und stellten sie in die Mitte 4 und sprachen zu ihm: Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. 5 Mose aber hat uns im Gesetz geboten, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du? 6 Das sagten sie aber, ihn zu versuchen, damit sie ihn verklagen könnten. Aber Jesus bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. 7 Als sie nun fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie. 8 Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. 9 Als sie aber das hörten, gingen sie weg, einer nach dem andern, die Ältesten zuerst; und Jesus blieb allein mit der Frau, die in der Mitte stand. 10 Jesus aber richtete sich auf und fragte sie: Wo sind sie, Frau? Hat dich niemand verdammt? 11 Sie antwortete: Niemand, Herr. Und Jesus sprach: So verdamme ich dich auch nicht; geh hin und sündige hinfort nicht mehr.

Jesus hat sie nicht verdammt. Er hat nicht gemocht, was sie tat. Er hat ihr gesagt, sie solle es nicht wieder tun. Aber er kam nicht mit Gewalt, oder mit Verdammung. Er kam mit einem offenen Herzen, und mit Rettung. Die Heiligkeit Gottes vereint die Gerechtigkeit und die Liebe. (Roland Potthast) ... weitere Texte