Der zweite Schöpfungsbericht: Menschen ...

Donnerstag, 15. August 2013. Das Buch Genesis, das erste Buch der Bibel, enthält zwei Schöpfungsberichte. Der erste erzählt die Schöpfung von allem im Rahmen von sieben Schöpfungstagen. Er erscheint sehr organisiert und fokussiert sich auf die mehr physikalischen Aspekte der Schöpfung des menschlichen Lebens und seiner Umgebung. Aber da ist eine zweite Schöpfungsgeschichte, die ganz anders organisiert ist. Wir lesen …

Menschen im Garten Eden …

4 So sind Himmel und Erde geworden, als sie geschaffen wurden. Es war zu der Zeit, da Gott der HERR Erde und Himmel machte. 5 Und alle die Sträucher auf dem Felde waren noch nicht auf Erden, und all das Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen; denn Gott der HERR hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und kein Mensch war da, der das Land bebaute; 6 aber ein Nebel stieg auf von der Erde und feuchtete alles Land. 7 Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen. 8 Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte. (Genesis 2, 4-8)

Wir haben zuerst die erste Schöpfungsgeschichte gelesen - mit der Erschaffung des Menschen am Tage sechs. Es ist klar, dass vorher die Himmel geschaffen wurden, und die Atmosphäre mit ihren Prozessen muß dagewesen sein. Hier nimmt diese zweite Schöpfungsgeschichte einen ganz anderen Blickwinkel ein. Bevor sie genauer ansehen, müssen wir sie in unseren vorherigen Rahmen einordnen.

Die zweite Schöpfungsgeschichte spricht über fehlenden Regen, und dass die Felder noch nicht existierten, so wie das später der Fall war. Aber es gab Flüsse, wie wir in Kürze hören werden, und da ist ein Garten, der liegt in Eden im Osten.

Was für eine zeitliche und örtliche Einordnung können wir für diese zweite Schöpfungsgeschichte nutzen? Sie benennt den Tag, an dem Himmel und Erde geschaffen wurden, das wäre Tag zwei. Dann spricht sie über einen Garten, das würde sie in Tag vier einordnen. Und dann redet sie von Tieren, ein wenig später, die im Garten waren. Das bedeutet, sie muß zumindest an Tag fünf spielen. Diese Schöpfungsgeschichte versucht nicht, den vorherigen Bericht zu wiederholen, sondern sie schaut aus einer anderen Perspektive. Sie fokussiert sich auf die Erschaffung von Menschen!

Menschen sind von der Erde! …

Der erste zentrale Punkt hier ist: Menschen sind aus Staub gemacht. Menschen gehören zur Erde, sie sind aus demselben Material, außer dass da der Atem des Lebens ist, der in ihnen ist. Zweitens, indem wir rückwärts in die Schöpfung hineinblicken, wird der ganze Aufbau des Gartens dargestellt als etwas, das getan wurde um die Menschheit aufzunehmen. Gott hat es für die Menschheit geschaffen. Menschen scheinen sein Hauptziel bei all diesem.

Heute haben wir begonnen, den menschlichen Körper mit Hilfe einer großen Zahl von medizinischen und biologischen Techniken zu untersuchen. Wir kennen die Zusammensetzung unseres Körpers, wir wissen dass das Meiste davon genau das ist, was die Schöpfungsgeschichte uns sagt: Kohlenstoff und Wasser. Wir sind aus Staub gemacht. Wir sind Teil dieser Erde und ihres ökologischen Systems. Wir haben noch nicht genau identifizieren können, wo die Menschheit sich entwickelt hat - Ausgrabungen früher menschlicher Skelette zeigen Zeichen der Menschheit im Osten ebenso wie in Africa und Europa. Aber das scheint aus späteren Zeiten, als die Menschheit sich schon über die Erde verteilt hatte.

Wir wissen auch, dass wir Leben haben, dass Leben etwas Faszinierendes und Geheimnisvolles ist. Bis heute sind wir immer noch erstaunt und überrascht von den Lebensprozessen. Wir wissen, dass Menschen mehr sind als naive Lebewesen, dass wir Kultur haben, dass wir Ziele setzen und Entscheidungen treffen - die ganze Bandbreite mentalen und geistlichen Lebens ist ein integraler Teil von dem, was wir sind. Das führt uns zu den nächsten Teilen des zweiten Schöpfungsberichts … (Roland Potthast) ... weitere Texte