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Existiert Gott? ...
Donnerstag, 26. März 2020. Menschen haben grundlegende Fragen. Woher komme ich? Wer bin ich? Wir wollen wissen, wie die Welt funktioniert. Wir wollen wissen, wer wir sind. Wir wollen wissen, wie der Rahmen unserer Existenz aussieht. Was können wir sagen?
Wir versuchen auch, den menschlichen Verstand und Geist zu verstehen. Ist Materie alles, was existiert? Was ist mit Absichten? Was ist mit Persönlichkeit? Was ist mit Geist? Das berührt alte Fragen nach Materie oder Geist. Der Dualismus sieht den Geist mit eigener Existenz, komplementär zur Materie. Seit die Physik die moderne Quantentheorie entwickelt hat, hat sich unsere Vorstellung davon, was Materie wirklich ist, signifikant verändert. Die Welt erscheint sehr merkwürdig - wenn auch nicht weniger von Schönheit geprägt, im Lichte der modernen Physik.
Wie sehen wir das ein? …
Es gibt viele Ansätze, Antworten auf die grundlegenden Fragen des Lebens zu finden. Natürlich müssen wir zuerst über die menschliche Vernunft reden und über Experimente. Es ist eines der Haupt-Charakteristika der modernen Wissenschaft, überzeugt zu sein, dass nicht Meinung zählt, wenn es um die Wahrheit geht, sondern Argument, Experiment, Beobachtung. Es ist sehr spannend, sich das im Detail anzusehen. Die Erkenntnistheorie und Kognitionswissenschaft untersucht, wie wir Dinge verstehen können, und was die Grenzen unserer kognitiven Prozesse sind. Es ist sehr interessant zu sehen, dass wir einen begrenzten Verstand nutzen, um die Grenzen unseres begrenzten Verstandes zu untersuchen.
Der komplementäre Ansatz zur Wissenschaft ist die der biblischen Offenbarung, die durch das Handeln Gottes kommt und durch den Geist Gottes. Dieser sieht Gott als ursprüngliche Quelle, er ist sowohl Schöpfer als auch Erhalter von allem, was ist. Er hat die Gesetze des Universums gegeben, und er ist mitten darinnen als der Herr aller Gesetze und Prozesse. Dieser Ansatz widerspricht nicht der Wissenschaft, sondern er ist komplementär zur Wissenschaft in dem Sinne dass die Wissenschaft die Handlungen und Entscheidungen Gottes nicht vorhersagen kann, noch kann sie diese hinreichend erklären mit den Gesetzen, die er jederzeit durchbrechen kann. Aber es ist möglich, die Konsequenzen seines Handelns zu berichten und zu beobachten, so wie sie von Menschen etwa in den biblischen Büchern und darüber hinaus weitergegeben werden.
Heute hat die Kombination von Physik, Biologie, Chemie und Medizin weitere Einsichten in die Prozesse erlangt, welche das Leben bestimmen. Wir verstehen die Struktur von Zellen, Enzymen, Bakterien, Virus Infektionen und viele weitere Teile des Körpers von Tieren und Menschen. Wir können viele Dinge tun, die vor 100 oder mehreren hundert Jahren außerhalb unserer Reichweite waren. Gleichzeitig ist da noch ein tiefer Mangel an Einsicht, wenn es um Kognition geht, und sogar einfache physikalische Prozesse unseres Körpers sind außerhalb unserer Reichweite, sie zu beeinflussen. Auch verstehen wir den Tod nicht, es gibt wirklich viel Unbekanntes.
Menschliches Leben …
Da ist mehr zu sagen über unseren Ansatz, Einsicht in das menschliche Leben zu gewinnen. Wir brauchen Einsicht, welche alle Phasen des menschlichen Lebens berührt und angemessen behandelt. Geburt, Erwachsen werden, Partnerschaft, Liebe, Alter, Tod. Wir müssen angemessene Konzepte finden für all dieses. Da ist unser Verlangen, wichtig zu sein. Da ist unser menschliches Verlangen, geliebt zu werden. Wir wollen einzigartig sein. Wir wollen gesehen werden. Wir wollen spielen, reden, tun, einen Unterschied machen.
Die Evolutionsbiologie versucht Konzepte zu entwickeln, welche das menschliche Verhalten als Mechanismus erklärt, der für die Evolution wichtig war. Die Vorstellung ist, dass über Millionen von Jahren höhere Tiere und letztlich Menschen sich aus einfachen Aminosäuren entwickelt haben. Es ist ein interessantes Konzept. Gleichzeitig ist es faszinierend, die Explosion des kulturellen Lebens zu beobachten seit etwa 3000 vor Christus, mit Sprache und Schreiben seit etwa 1500-1000 vor Christus. Das ist eine Zeit, als die biblischen Tradition schon begonnen hatte, die Geschichten und Narrative zu entwickeln, die uns in den fünf Büchern Mose gegeben sind, welcher etwa um 1400 vor Christus plus minus 100 Jahre gelebt haben könnte. Von Abraham, dessen Geschichte im ersten Mosebuch beschrieben ist, wird gesagt dass er etwa 1900 vor Christus (plus minus 200 Jahre) von Ur nach Kanaan kam. Im Rahmen der menschlichen kulturellen Entwicklung sind diese Bücher sehr früh in der menschlichen Kulturgeschichte, sie wurden mit hoher Wahrscheinlichkeit viele Jahre später editiert und final zusammengestellt während der Exilszeit des Volkes Israel etwa 600-500 vor Christus. Die historisch-kritische Sichtweise auf diese Bücher kommt sehr spät, sie blüht etwa seit 1970 AD stark auf in vielen westlichen theologischen Seminaren.
Was können wir über die Existenz Gottes sagen? Da ist die Erfahrung sowohl jüdischer als auch christlicher Glaubender, dass Gott existiert, dass er gegenwärtig ist durch den heiligen Geist. Die christliche Botschaft ist überzeugt, dass Gott Geist ist, dass er über der Zeit steht. Gott ist der Schöpfer, nicht die Schöpfung. Aber er durchdringt die Schöpfung, und es ist möglich, jederzeit mit ihm zu sprechen, mit lauter Stimme oder stumm. Es ist wichtig, tiefer in die biblischen Geschichten hinein zu sehen. Es ist wichtig, den Charakter Gottes zu verstehen, von dem gesagt wird, er sei Liebe, Wahrheit, Vertrauen und Reinheit. Gott möchte dich und mich, er möchte der Gott und das Zentrum unseres Lebens sein. Die christliche Sichtweise sieht ihn als Ursprung, Sinn und Ziel von allem, was ist.
Existiert Gott? Wie findest du das heraus? Ich würde sagen, es ist gut, sich die biblischen Traditionen anzusehen, das Neue Testament wie auch die alttestamentlichen Bücher. Aber einige studieren diese über Jahrzehnte, ohne Gott zu finden. Andere hören nur einige Worte, und finden ihn unmittelbar. Um Gott zu finden musst du nicht viele Dinge lernen, sondern deinen Verstand und dein Herz öffnen für die Worte, die Jesus gesprochen hat, höre und nimm sie ernst … (Roland Potthast)