Mein Bezugsrahmen ...

Montag, 30. März 2020. Lass uns über unser persönliches Leben sprechen, über unseren Bezugsrahmen. Was gibt meinem Leben einen solchen Rahmen? Was bedeutet er denn? Warum sollten wir darüber überhaupt sprechen?

Was gibt dir Freude? Was gibt dir Motivation? Was gibt dir das Gefühl, dass du es erreicht hast? Was gibt dir Befriedigung? Unser Bezugsrahmen hat eine mentale Dimension, er hat eine ethische Dimension, er hat eine emotionale Dimension, und er hat auch eine faktische Dimension. Lass uns in ein tieferes Verständnis hineingehen …

Mentals und ethische Dimension …

Unser mentaler Bezugsrahmen beschreibt den Rahmen, in dem wir uns sehen. Das bezieht sich auf uns als menschliche Wesen, unsere Rolle und unseren Status in der Familie, im Beruf, in unserer sozialen Umgebung. Unser Bezugsrahmen ist, was uns wichtig ist. Wenn wir anerkannt werden wollen als Experten, oder als einsatzfreudige Angestellte, wenn wir anerkannt werden wollen als jemand, der dieses oder jenes gut tun kann, dann definieren wir und akzeptieren wir einen bestimmten Bezugsrahmen. Die Erwartungen, die wir erfüllen wollen, die Vorstellungen über das, was gut ist und was getan werden sollte, sind gegeben durch oder definiert in Auseinandersetzung mit unserem Bezugsrahmen.

Ethik ist ein Teil unseres Bezugsrahmens. Was ist unser Verlangen, woraus bestehen unsere persönlichen Ziele, das ist unser Bezugsrahmen. Es kann Freizeit-orientiert sein, es kann bezogen sein auf die Arbeit, kann auf Spaß bezogen sein, es kann sich an anderen Menschen orientieren. Lass uns wahrnehmen, dass wir einen bestimmten Bezugsrahmen mit uns tragen, der definiert, wie wir uns fühlen, was unsere Entscheidungen sind und wie wir unsere Tage angehen.

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Emotionale und sachliche Dimension …

Unser Bezugsrahmen hat eine emotionale Dimension. Unsere Gefühle sind ein Response System, das all unsere Erfahrungen sammelt und reflektiert, unseren Willen und den Rahmen, in dem wir handeln und leben. Es hat auch eine faktische Dimension, es steht im Bezug zur Realität. Natürlich sind wir in einer echten Welt, mit echten Menschen, echten Reaktionen, echter Schönheit und echten Bedrohungen. Hier ist unser Bezugsrahmen verbunden mit Handlungen, Ereignissen, und mit der Realität als Ganzem. Natürlich versuchen wir real zu sein mit unserem Bezugsrahmen. Wir wollen in die Realität hineinpassen.

Aber wie passt unser Bezugsrahmen zur Realität? Wie testen wir es und untersuchen seine Realität? Was ist der zeitliche Rahmen für diese Untersuchung, Minuten, Tage, Jahre oder eine Lebenszeit?

Im Evangelium nach Matthäus spricht Jesus über den Rahmen unseres Handelns. Er spricht über seine Ziele, über unsere ethische Motivation. Und er spricht über Gott selbst.

Habt aber acht, dass ihr eure Gerechtigkeit nicht übt vor den Leuten, um von ihnen gesehen zu werden; ihr habt sonst keinen Lohn bei eurem Vater im Himmel. 2 Wenn du nun Almosen gibst, sollst du es nicht vor dir ausposaunen, wie es die Heuchler tun in den Synagogen und auf den Gassen, damit sie von den Leuten gepriesen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. 3 Wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, 4 auf dass dein Almosen verborgen bleibe; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten. (Matthäus 6, 1-4)

Wenn wir Dinge tun, um von anderen Lob zu erhalten, sind sie ein wichtiger Teil unseres Bezugsrahmens. Unsere Motivation ist mit ihrer Anerkennung und ihrem Lob verbunden. Jesus möchte, dass wir einen anderen Bezugsrahmen entwickeln, der durch Gott selbst gegeben wird, durch sein Erbarmen, seine Liebe und seine Wahrheit. Hier berühren wir diesen Punkt heute nur, aber wollen tiefer gehen in den nächsten Tagen! (Roland Potthast)