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======Was ist gut? II ...======
Mittwoch, 21. März 2012. Was ist gut? Wir fragen in dieser Woche
diese grundlegende Frage und versuchen, eine Vorstellung davon zu bekommen in
unserer unmittelbaren Umgebung ebenso wie in der größeren Gemeinschaft.
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**Zielkonflikte ...**
Wenn ich über die Struktur meiner Tage nachdenke, dann bekommt die Frage
"was ist gut?" noch eine ganz andere Perspektive. Ich arbeite in der Wissenschaft
ebenso wie im Dienstleistungsbereich. In der Forschungsgruppe über
Datenassimilation beim Deutschen Wetterdienst sind wir verantwortlich dafür,
die numerische Wettervorhersage zu betreuen, d.h. wir sind dazu da komplexe
Programme zu entwickeln welche mehrfach täglich das Wetter vorausasagen - für
einen bis zu mehreren Tagen im Voraus.
Um sehr gute Vorhersagen abzuliefern, müssen wir gute Wissenschaft nutzen und sie
umsetzen. Aber natürlich hat die Wissenschaft ihre eigenen Gesetze. Es gibt viele
kleine Gemeinschaften von Forschern, die Forschung in verschiedensten Richtungen
ausführen, über Algorithmen, über die Meßgeräte und Meßprinzipien, über bestimmte
Phänomene. Wir haben ein großes und komplexes System zu simulieren und zu
kontrollieren. Da gibt es auch noch die Wissenschaft komplexer Systeme als weiteren
Teil des Spiels. Um das System zu verstehen muß man selbst guter Wissenschaftler
sein. Und dazu muß man selbst forschen und Teil der internationalen Gemeinschaft
sein. Du mußt reisen, mußt Leute treffen, Netzwerke aufbauen, publizieren, lesen,
reden, denken ...
Aber du kannst dich nicht gleichzeitig lokal um eine Gruppe kümmern, für
verschiedene Teile der Regierung Informationen zuliefern, und irgendwo in der Welt
sein um die Wissenschaft zu vernetzen. Es gibt Zielkonflikte, die integraler
Teil des ganzen Spiels sind. Ich würde sogar sagen: es ist natürlich, Zielkonflikte
zu haben, überall, in der Wissenschaft, in der Wirtschaft, sogar zu Hause in
der Familie.
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**Gibt der Glaube auch Zielkonflikte? ...**
>
Führt der Glaube uns auch in Zielkonflikte? Zu einem Teil tut er das. Die
christliche Mission hat die zwei Elemente, zum einen Teil der Welt zu sein,
teilzunehmen, in der Gemeinschaft zu leben, Brücken zu bauen. Gleichzeitig
sind wir aufgerufen anders zu sein, Jesus zu folgen, uns so zu verhalten wie
er sich verhalten hat, ein Teil von ihm zu sein. Das wird uns in Konflikte
führen, unsere Umgebung folgt ihm nicht und dann müssen wir uns entscheiden,
welche Richtung wir nehmen. Es kann leicht zu getrennten Richtungen führen,
zu getrennten Wegen, aber das folgt dann nicht mehr der Regel, in die Welt
hineinzugehen.
Ferner sollen wir selbst wirtschaften und unseren Lebensunterhalt verdienen. Aber
das braucht viel Zeit und Konzentration. Du mußt gut sein, um im Wirtschaftsleben
Erfolgreich zu sein, aber um gut zu sein mußt du dich konzentrieren, üben,
Zeit einsetzen für deine Wirtschaft. Aber du kannst nicht Zeit in der Kirche
verbringen und für deinen Beruf gleichzeitig. Du kommst schnell in Zielkonflikte,
wenn du die Dinge ernst nimmst. Zielkonflikte sind auch Teil des Glaubenslebens!
Was ist nun gut? Verschiedene Ziele werden dir unterschiedliche Antworten geben,
was gut ist. Wenn du die eine Möglichkeit wählst, vernachlässigst du eine andere
und etwas wird nicht so gut werden, wie es sein könnte. Aber vielleicht ist es
gut, nicht so gut zu sein, sondern zwei Dinge zu tun jeweils mit der halben
Menge an Ressourcen?! Es sind schwere Entscheidungen zu treffen!
(Roland Potthast)
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